Lernen wird individueller, selbst organisierter und zeitgerechter
Berufliches Lernen wird oft als Schulung, E-Learning oder Blended Learning-Veranstaltung verstanden. Wir müssen den Prozess aber viel weiter denken. Denn es gibt inzwischen viele Wege, wie wir innerhalb und außerhalb der Organisation lernen- zB: durch das Ansehen von Videos oder den Austausch in Online-Netzwerken und Communities. Modernes Lernen ist mehr als ein klassisches Präsenzseminar oder E-Learning!
Fähigkeiten werden wichtiger als reines Wissen
Fakt ist, dass wir ständig lernen müssen, um anschlussfähig zu sein. Lebenslanges Lernen ist zwar nicht neu, hat aber durch die Digitalisierung eine neue Dimension bekommen. Dinge verändern sich noch viel schneller, als wir das früher für möglich gehalten haben. Die Halbwertszeit von Wissen nimmt dramatisch ab. Vor einem Jahrhundert dauert es rund 35 Jahre, bis die Hälfte des Wissens eines Ingenieurs an der Hochschule, ersetzt wurde. In den 1960er Jahren war die Zeitspanne schon nur mehr ein Jahrzehnt. Nach neuesten Schätzungen liegt sie heute zwischen 2,5 und 5 Jahren. Es wird also zukünftig nicht darum gehen, sich Fakten zu merken, sondern zu wissen, wo man sie findet und unsere Rechereergebnisse validieren zu können.
Berufslaufbahnen werden vielfältiger
Früher bestand eine Berufslaufbahn aus: Ausbildung, Arbeit, Ruhestand. In Zukunft werden Menschen in ihrer Berufslaufbahn mehrfach ihren Karriereweg ändern. Wir müssen agil sein und uns ständig weiterentwickeln.
Herausforderungen, die auf uns zukommen
Wir sind gewohnt, dass Unternehmen, und damit auch die berufliche Weiterbildung, sehr hierarchisch, top-down organisiert sind. Der neue Weg des Lernens ist aber genau gegenteilig- es ist ein sehr autonomer, selbst organisierter und individueller Weg des Lernens, der buttom – up erfolgt. Lernen wird in Zukunft kontinuierlich am Arbeitsplatz stattfinden und nicht nur ab und zu im Seminarraum. Lernen wird (endlich) stärker als Prozess verstanden, der neue Ideen und Denkweisen hervorbringt. Dieser Kulturwandel ist die größte Herausforderung im Moment. Die Personalentwicklung muss hier flexibler werden. Sie muss Ressourcen zur Verfügung stellen, die das neue Lernen unterstützen. Das meistgenutzte Tool für Weiterbildung ist laut einer Umfrage 2019 YouTube , gefolgt von Twitter und LinkedIn in. Es sind also nicht mehr die traditionellen Trainingstools. Eigentlich logisch, denn ein Video anzuschauen, um ein aktuelles Problem zu lösen, ist weitaus flexibler und kostengünstiger, als eine Schulung zu organisieren. In der PE der Zukunft muss auf alle diese Wege fokussiert werden, nicht mehr nur auf die klassischen Präsenz- und Online-Kurse. Und es wird vorrangig darum gehen, wie wir Menschen beim selbstorganisierten Lernen unterstützen können, um sie zu regelmäßig Lernenden zu machen.
Bedeutung für Trainer und klassische Formate
Standardtrainings (One Size fits- Trainingsprogramme) werden in Zukunft kaum mehr Platz finden. Workshops, die kollaborativ und interaktiv gestaltet werden, die Menschen helfen, ihr Wissen anzuwenden, gemeinsame Diskussionen anregen, wird es auch weiterhin brauchen. Aber sie werden nur ein Teil des Lernens in der Zukunft sein. Trainer werden in diesem Wandel zwar immer noch gebraucht, aber in einem etwas geänderten Rollenverständnis, etwa als:
- Facilitator
- Guide, um Menschen zu helfen, Wissen zu finden und nutzen zu können
- Coaches, um Menschen individueller unterstützen zu können
Damit können Trainer auch weiterhin eine große Wirkung auf Organisationen haben.
Lesen Sie mehr dazu in meinem gratis Ebook „Die Rolle des Trainers im Digitalen Wandel“.
Meine Ausbildung zum Blended Learning Trainer macht Sie fit für die Zukunft!
Tipps, wie man als Organisation neue Lernformate (wie Blended Learning) implementiert, finden Sie in meinem „Blended Learning Kompass“.